Der Herbst ist ideal für Wanderungen in unserer schönen Natur. So machte ich mich mit Bergkameraden auf, um eine ganz besondere Tour anzutreten, insgesamt 6 Mann plus 2 Frauen. Der erste Weg führte zum Königssee im Berchtesgadener Land, von dort sollte die Wanderung zum Watzmann und wieder zurückführen, dafür haben wir uns vier Tage eingeplant. Den Flug von unserer Heimatstadt Dresden bis nach München haben wir uns zuvor reserviert. Dort angekommen, sind wir per Überlandbus nach Ramsau gefahren, um uns in unserer Lieblingspension einzurichten. Den Weg zum Königssee am ersten Wandertag haben wir im Zug nochmal vorab genossen.
Vom Königsee zum Watzmannhaus
Es sollte ein einzigartiges Bergerlebnis werden; angereist sind wir deshalb mit Bahn und Bus, da beim Königssee Autos ohnehin nicht erwünscht sind. Unsere Ausrüstung hatten wir zuvor auf Herz und Nieren geprüft, einiges an Equipment im Voraus neu besorgt (einen besonders guten Rabatt fanden wir für Ranger Travel) und unsere Wanderschuhe ordentlich reinigen und pflegen lassen. Von der Bushaltestelle gingen wir erst einmal zum Ausgangspunkt, dem malerisch gelegenen Königssee mit dem einzigartigen Echo. Unser Weg führte uns vorbei an der Rennrodelbahn, wo der Hackl Schorsch seine Rennen gewonnen hat und weiter dem Klingerbachgraben entlang.
Bei der Weggabelung gingen wir weiter in Richtung Grünstein, vorbei an der herrliche gelegenen Grünsteinhütte zum Grünsteingipfel. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf Berchtesgaden und das umliegende Land. Nach einer kurzen Rast ging es weiter zur Kühroint-Alm und auf einem gemütlichen Almpfad zur Falz-Alm. Danach ging’s über Serpentinen hinauf zum Watzmannhaus auf 1300 Metern Seehöhe.
Dort endete unsere erste Tagestour nach 5,5 Stunden Gehzeit. Wir erholten uns vor und in der Hütte und übernachteten im Matratzenlager, bevor es am frühen Morgen wieder weiterging.
Watzmann-Spitze ahoi!
Am zweiten Tag sollte der Watzmann bezwungen werden, nach einem stärkenden Frühstück ging es los. Wir marschierten im Zickzack-Kurs über die Schräge des Hochecks. Gefährliche Stellen sind hier durch Drahtseile gesichert, sodass die Wanderung als ungefährlich angesehen werden kann. Vorsicht haben wir trotzdem alten lassen. Der Weg war schon steil genug, ein paar rutschige Steine wollten wir dabei nicht noch übersehen.
Über den Nordgrat näherten wir uns dann dem Gipfel auf 2713 Metern. Ein herrlicher Genuss, das Berg Heil zu hören und die Aussicht über das bayrische und österreichische Gebiet zu genießen. Die Jause am Gipfel schmeckte besonders gut und nach einer guten Stunde ging es den Weg wieder zurück zum Watzmannhaus. Dort übernahmen wir wieder unser ganzes Gepäck, denn alles haben wir nicht auf den Watzmnann geschleppt und gingen weiter in Richtung Wimmbachbrücke, dabei passierten wir die Falzalm und die Mitterkaseralm. Die zweite Nacht verbrachten wir in der Wimbachgrieshütte, nachdem wir schon 8 Stunden in den Beinen hatten.
Zwei weitere herrliche Tage am Steinernen Meer und den Berchtesgadener Alpen
Der dritte Tag führte uns einen steilen Pfad bergauf zur Trischübelalm und durch die Hundstodgrube zum Hundstodgatterl. Weiter ging’s nach links in Richtung Kärlinger Haus. Nach sechs Stunden am Steinernen Meer erreichten wir die Hütte auf 1000 Metern. Nach einer erholsamen Nacht führte unser letzter Tag über das Steinerne Meer wieder zurück in Richtung Königsee.
Das Wetter war alle vier Tage über bewölkt, ein ideales Wanderwetter in den Berchtesgadener Alpen. Durch einen Wald mit uraltem Baumbestand gingen unsere letzten Kilometer zum Königsee und am See entlang nach St. Bartholomä, wo wir uns in der Wirtschaft stärkten, bevor es mit dem Schiff wieder zur Bushaltestelle ging.